Das Gebäude ist als konglomerates Gebilde aus violettrotem Klinker entwickelt, das in dem an der Platzecke positionierten, überhöhten Gebetsraum gipfelt und so an die Präsenz der zerstörten Bornplatzsynagoge im Stadtraum anknüpfen möchte. Die Grundrisskonfiguration wird mittels über die Geschosse verspringender Höfe strukturiert, um auch in den oberen Geschossen Außenräume, etwa für die Kindertagesstätte oder das Laubhüttenfest, anbieten zu können. An den Höfen entlang wird auch die zentrale Treppenanlage bis zum Gebetsraum im dritten Obergeschoss geführt. Außen wie innen entwickelt der Entwurf eine eigenständige Formensprache, die eine Nähe zu den historisierenden und neoromanischen Formen des Vorgängerbaus sucht, um diese Nähe im gleichen Moment durch Verfremdung und die Hinzugabe nicht-referentieller Elemente zu hinterfragen. So gelingt es dem Entwurf, Kraft im Ausdruck des Gebäudes und eine besondere Präsenz im Stadtraum zu erzeugen.