Das Projekt nimmt die Rekonstruktion der zerstörten Bornplatzsynagoge zum Ausgangspunkt. Als überkuppelter Zentralraum prägte der große Betsaal auch die äußere Gestalt der alten Synagoge; eine Rekonstruktion der Gebäudehülle ohne die gleichzeitige Rekonstruktion dieses Innenraums erscheint daher kaum denkbar. So werden die Räume der Gemeinde und das Kinderhaus in zwei ergänzenden Bauteilen an der Talmud-Tora-Schule (heute Josef-Carlebach-Bildungshaus) und an der zu rekonstruierenden Synagoge vorgeschlagen. Die Sprache der Anbauten ist eine heutige; dennoch suchen die Ergänzungen einen engen, selbstverständlichen Bezug zu den Architekturen der Synagoge und der alten Schule. In der recht heterogenen Umgebung werden die Bauten der Jüdischen Gemeinde als ein Ensemble mit der Synagoge als natürlichem Mittelpunkt verstanden. Mittels dieser Ergänzungen gelingt es, die rekonstruierte Synagoge in dem inzwischen stark veränderten stadträumlichen Kontext schlüssig zu verankern. Bei aller gebotenen Zurückhaltung zeigt das Gemeindehaus mit dem Baumgarten im Obergeschoss eine der Aufgabe angemessene Eigenständigkeit.