Mittels dreier aufgesetzter Laternen aus Weißbeton deutet der Entwurf die baulichen Überreste des Tempels zu einer neuen volumetrischen Komposition um. Die nach außen fensterlosen Laternen überhöhen das Gebäude an seinen Rändern, während sie in ihrer Mitte ein Walmdach verbergen. Wo im äußeren nur ein Bronzerelief an der Schaufassade zum Hof Funktion und Bedeutung des Gebäudes baukünstlerisch kommuniziert, wird dem Besucher im Innern eine komplexe Sequenz durchgestalteter Räume unterbreitet, die durch Auswölbungen, Treppenschnecken und Lufträume in sich bedingende, voneinander nicht mehr lösbare Beziehung zueinander gesetzt werden. Der Gebetsraum wird aus den Überresten der historischen Apsis entwickelt, aber in Geometrie, Raumwirkung und Belichtung neu gedacht. Die aufgesetzten Laternen und die Gauben des unter sich alle Räume vereinenden Walmdachs lassen zenitales Licht diffus durch das ganze Gebäude fallen, und verleihen den Räumen ihre sakrale Stimmung.